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mit Ponto Sesto; fern über dem langen Thale des Aventins, von seinem Gipfel herabprangend, das Priorat der Maltheser. Die Vatican-Stadt und der St. Peters-Berg steigen majestätisch, und links steht in der Oede die Piramide so einzig als einsam neben der alten Stadtmauer des Aurelian; dort aus dem Gipfelthal des albanischen Gebirges herab glänzt freudig grünend, wie eine Alpenwiese, das Campo d'Annibale.

Nun schlüpften wir durch Lorbeer- Rosmarin- Citysus- und Viburnum-Gebüsche, bis auf die südliche ganz freye Platte-Form des Berges, neben mancher tief offenen Höhle und überwildertem Abgrund, vorsichtig von unserm Fernow vorbeygeführt. Hier glaubt man noch den Boden mit altem Marmorguß bedeckt zu sehen, auf dem die Kaiser Abends unter luftigen Hallen lustwandelten. Diese Veduta ist eine der entzückendsten in Rom! Die hellgrünen Pinien der Villa Mattei werden von uns friedlich überblickt; fern, in die Himmelsheitre glänzend gelagert, die schneebedeckten