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Bergketten des Appenins; zwischen den Bergstößen eingesenkt das Thal von Preneste. Die Pinien und Zipressen der Villen über Freskati, ja die Spitzen der Wälder auf dem Gipfel des Monte cavo, waren sichtbar in klarer Ferne.
Allein vor uns pranget das Colisäum in voller Herrlichkeit, und näher stehet der Bogen des Constantin feierlich da. Wie mahlerisch steigt aus den Mauern des Klosters die schwarze Eichengruppe von St. Pietro in Vincolis hervor.
Porta Capena, Grab der Metella, Gigantenmasse der Bäder des Caracalla! Wer kann das Alles auf einmal umfassen?
Wir ruhten in der lieblichen Villa Magnani, die noch immer in den Ruinen des Palatins, wie ein Veilchen unter Alpentrümmern, eingeschmiegt ist.
Hier saß ich lange auf einer marmornen Belüstrade, wo Füße von Marmor-Statuen neben mir eingemauert waren; traurige Ueberbleibsel aus dem langen Zwischenreich der Barbarey!