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Lokalinscription, und zugleich die einzige aus den Zeiten der zwar schon sterbenden Republik. Sie ist vom Dolabella, Cicero's Schwiegersohn. Hier sind auch die Trümmer des Nebenaquädukts, den Nero aus dem des Appius Claudius Caecus ableiten ließ. Schön ist von der Terrasse der Villa Mattei der Blick nach dem Theil des Algidus, der Tuskulum hieß, und wo Cicero's Tuskulanische Villa unter der jetzigen Aldobrandinischen lag. Dort fließt noch eine Quelle, welche den Namen Aqua algida führt. Unter hohen Zipressen, an einer einsamen Wiese, steht melancholisch eine Colossal-Büste des August, die sehr schön ist. Mitten auf der Wiese steht ein antiker Marmor-Sarcophag mit dem Basso rilievo der Musen des Sokrates und Homers. Eine einsame Epheuranke hatte ungewöhnlich in flachem Boden gewurzelt, ohne einen nahen Baumstamm zu finden, um sich daran aufzurichten; sie wand sich am Sarcophag empor, und die zarte gekrümmte Spitze bildete gerade über Homers glattem Scheitel