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VI.
Den 19. December 1795.
Ich war zu schwach, um irgend etwas zu unternehmen; zu abgespannt, um mich irgend eines großen Anblicks werth zu fühlen – also plumpte ich einmal mit Aug' und Sinn ganz in das neue Rom hinein, welches ich, die Wahrheit zu sagen, bis jetzt so ganz übersehen habe, als wär' ich unter den Ruinen Palmyras. Ich kutschierte also im Herzen des neuen Roms, von dem ein großer Theil auf dem Marsfelde des alten steht. Hier ist wenig Freude und viel Gestank, zumal da es heute Fasttag ist. An diesen Tagen lebt das arme Volk meist von faulen Fischen, Kohlbrühen und Mehlspeisen, die in schlechtem Oel gesotten und gebraten werden. Alle Garküchen, alle mobilen Gassenküchen, und alle Hauswinkel athmen diese verpesteten Dünste aus; und doch wäre Rom leichter rein und frisch zu erhalten, wie irgend eine mir bekannte Stadt.
Aus dem alten Wasserluxus der Aquädukte und