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te sich der Himmel uns zum Possen auf! Wir führten also unsern Freund nach der Villa Borghese, wo der freundliche Sonnenblick Roms schöne Welt versammelt hatte; in Whysky's, Phaetons, glänzenden Kutschen, zu Pferd und zu Fuß! Es erschienen auch einige neuangekommene Pariser-Schönheiten, welche in Rom die Ruinen ihres Glücks und ihrer Reitze dem großen Schauplatz der Vergänglichkeit aller irrdischen Größe, wie ein Tröpfchen dem Ocean, zutragen. Alle meine römischen Bekannten sind übereinstimmend in den Berichten über die Unerzogenheit, Unsittlichkeit, Ungesittelheit und Rohigkeit der neurömischen Matronen. Wie schlecht, unangenehm, ja sogar oft pöbelhaft, Damen aus den obern Ständen ihre edle Sprache reden! Nur im Mittelstande findet man zuweilen ein etwas gebildetes Weib und auch nur da noch Spuren von häuslichem Glück, und oft Beyspiele der allerinnigsten Geschwisterliebe; denn es ist hier sehr gewöhnich, daß in den Bürger-Familien der älteste Sohn unverheirathet bleibt, um die Kinder sei-