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hell; der Teverone floß still dahin, wie meine Gedanken, und mit frischem Grün rief der Heilige Berg die Sage der Vorwelt zurück.

VILLA ALBANI,

Zweyter Besuch.

Von da ritt ich nach der Villa Albani. Hier genießt man einer ganz neuen Ansicht des Gebirges, welches sich in einer Grösse und Ordnung darstellt, in der ich es noch nie erblickt. Ich gieng hier gleichsam an meines geliebten Winkelmanns Hand, dessen Flammenworte der Begeisterung mich immer umtönen. Am längsten verweilte ich vor der Colossal-Büste der Pallas, die ein neues Ideal meines innern Sinnes ist. Heute war ich mit dem lieben Zoega; das erstemal war ich allein, und so krank, dass ich umkehrte. Ich suchte gleich meine Pallas in der Loge des erhaben schönen Säulenganges dieser edeln Villa auf; sie ist ein Meisterstück des Stilo sublimo. Wie schön ist die rechte nicht restaurirte Wange –