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perischer Kunst nasche), vor der Theologie, Jurisprudenz, Philosophie und Poesie. Unsere beyden lieben Freunde, Hirt der antiquarisch-artistische, und Fernow der ästhetisch-philosophische, waren, jener mit den Freunden, dieser mit mir. Ich gaffte heute nur, wie ein Kind, mit offenem Aug, und Mund beynah.

Die weise Anordnung der Gruppen, die Wahrheit der Gestalten, die Reinheit ihrer Umrisse, durch Vernunft gemäßigtes Feuer des Ausdrucks – reiche Fülle der Bildungen, phisiognomisches Leben, und durchgängiger Adel in den Köpfen, kamen mir überall hell entgegen. Hier ist keine kleinliche Coquetterie mit den Farben, die nur als demüthige Dienerinnen des Geistes erscheinen; hier ist nichts manieriert, nichts helldunkel; alles weniger für die Phantasie, als für den Verstand und das Gefüll. Die Größe der Composition aber, und die schöpferische Unerschöpflichkeit dieses mächtigen Genius stellt, wie in einen Zauberspiegel zusammengedrängt, in der Schlacht Con-