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risch von wilderndem Gesträuch umbüscht, steht die Ruine trauernd da. 5.) Eine Tribune und Raum des Gerichtssaals. Dies ist eine der schönsten Ruinen; die mit Eppich umrankte Kolonnade ist von der größten Wirkung, und freudig sproßt das junge Gebüsch an den Seiten der offenen Halle. Man hat mich versichert, daß diese Ruinen in der schönen Jahrszeit dem Botaniker nicht weniger merkwürdig wären, als dem Architekten. Noch blühen hier verlohren und einsam die Sprößlinge edler Pflanzen Asiens und Aegyptens, mit denen Hadrian seine Gärten schmückte, und die man im ganzen Italien nur hier findet. 7.) Ein ungeheures zirkelrundes Gebäude. Wie man glaubt, ein öffentlicher Speisesaal. 8.) Sehr merkwürdig sind die sogenannten Cento Camerelle, oder die Wohnungen der Prätorianer, in den Substructionen eines nicht mehr vorhandenen Gebäudes. Wie rein war die Luft in diesen geräumigen Hallen, davon aber keine mit der andern in Verbindung steht, sondern wo jeder Bewohner nur von Aussen