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Berglehnen emporzusteigen, die mit schönen Olivenhainen bedeckt sind. Unter ihnen sprossen die jungen Kräuter schon freudig wieder empor, um bald das neue Jahr zu begrüssen. Muntere rothbackigte Dirnen lasen die reifen abgeschüttelten Oliven auf; eine Winterszene Hesperiens. Allein vergebens träuft ein milder Himmel Segen auf dies unglückliche Volk. Auch die Oelpresse des bedrängten Landmanns arbeitet für die päbstliche Kammer; jede Barique Oel muß dahin abgeliefert werden; desgleichen der Wein. Da wird dann das milde reine Oel des fleissigern und begüterten Landmannes, mit dem verdorbenen und ranzigen des nachlässigen oder verarmten Wirths, in die alles verschlingenden Oelcisternen des Pabstes zusammengeschüttet, wo dann oft ein Fäßchen verdorbenen Oels viele Tonnen vom guten ansteckt; daher gutes Oel in Rom eine große Seltenheit ist.
Auf halbem Wege ungefähr von der Villa Hadrians nach Tivoli sieht man rechts am höhern Hügel Substructionen großer Villen.