165
dann unter der nahen Brücke im engen Felsschlunde verschwindet. Links gießt sich ein dunkelumbüschten kleinerer Arm ans einer Höhle hervor, und strahlt stäubend in die Tiefe; jenseits dem Strom, der unsichtbar nächtliche Klüfte durchbraust, lag auf hohem Uferrand die Villa des Manius Vopiscus. Ungeheure Substructionen kommen noch in den Uferfelsen zu Tage. Denn der Römer hatte bis über den Abgrund schwebende Hallen erbaut. Dahinter steigt der nackte Felsenberg Monte Cotillo in die Luft hoch auf. Aus dem linken Eckfenster schaut man in die Ruine des Vesta-Tempels; einzig schön in trauernder Anmuth, durch das was sie war und ist! Rund schlingen sich die steigenden Berghöhen um die Stromtiefe; auf den Absätzen grünen Olivenhaine, dann folgen röthliche noch mit dem kaneelfarbenen Winterlaube bedeckte Buchenwäldchen.
Unser Mittagsmahl war sehr heiter, obwohl der Himmel mit trübem Gewölk uns drohete, die tönenden Grotten der Albunea mit Schnee