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Den 15. Nov.

ST. PAULS KIRCHE.

Der Weg dahin durch Rom ist höchst interessant; unter dem Portikus der Oktavia hin, der jezt mitten im Gräuel des Fischmarkts und der Fleischerbänke steht, dann zwischen dem Doppelbogen des Janus und dem Vesta-Tempel ob der Tiber hin, die weißmarmornen Ruinen des Pons consularis (jezt Ponte rotta) vorbey. Dort wallten vielleicht vom nahen Tempel die Vestalen über den Strom! Hier ist auch der Ort wo Horazius Cocles die Brücke gegen die Tarquinier vertheidigte, und die heilige Tiber den siegreichen bewaffneten Krieger ehrfurchtsvoll ans Gestade trug! Dann fährt man an der andern Seite des Palatins, unter den ungeheuern Ruinen, zwischen ihm und dem Aventin hin, bis an die alte Stadtmauer des Aurelianus, die durch ihre aufgeflickten gothischen Zinken einen sehr grellen Kontrast mit der hohen ernsten Pyramide des Cestius macht, welche triumfirend aus der barbarisch