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sie umklammernden Mauer hervorstrebt, ein unverwüstbares Symbol der Dauer! Unversehrt von den Elementen steht sie da, und nur das freundliche Leben der Vegetation entkeimt dem weissen mahlerisch angegrauten Marmor. Allein ich fürchte für die Zusammenfügung der Marmorquader den wilden Feigenbaum, diesen Steinsprenger, dessen entlaubte Aeste ich in der Höhe sah. – Nun grade aus bis nach St. Paolo! Einsam liegt die graue ehrwürdige Basilica, und man tritt unwillkührlich verstummend hinein! Kalte Lüfte strömen dir aus dem weiten Raum entgegen, und scheinen lebendig den hohen Säulenhain zu durchwehn! Hundert und zwanzig antike Säulen stehen hier; aber da ich heute allein war, kann ich dir Namen und Vaterland der schönen Fremdlinge nicht verkünden. Aegyptischer Granit prangt in den sanft verschmelzenden Farben des Urstoffs. Säulen von Porphyr tragen die Altäre; vier und zwanzig mächtige marmorne Säulen stehen, zwölf an jeder Seite des langen Schiffes. Sieben ungeheure dorische, von verschiedener Dicke und ver-