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chantin – und plötzlich erschien uns Apollo; für mich ganz, einzig und auf immer Gott des Lichts! Fernhinschauer, sendet er Pfeile des Geistes aus der hohen gedankenerfüllten Stirn! Er bedarf nicht den Bogen zu spannen, um zu treffen. Freundlich ist der Mund; Milde eröfnet die rechte Hand; friedlich ruht das Gewand auf der wie zum Rede begleitenden Gestus ausgestreckten Linken. So erschien mir der Apoll des Vatikans; schöner, edler, erhabener als alles, was ich vor ihm sah. Nichts von Hohn und Zorn war mir an ihn sichtbar – allein hier mußte ich scheiden für heute vom Vatikan. Ich kann das Stehen nicht ertragen, und hatte mich vor Apoll so vergessen, dass ich beynah, von plötzlicher Erschöpfung ergriffen, zu seinen Füssen niedergesunken wäre – ein trauriges Opfer!
Ich flüchtete mich zu Angelika, und brachte ihr die Gedichte ihres lieben Landsmannes Salis, als einen Beweis seiner Achtung für sie, mir von ihm anvertraut. Wir verweilten ein Stündchen in ihrer Werkstatt, “dem Tempel der