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mit stummem Schmerz auf ihre verstümmelten Hände, und verkünden hier, auf dem der Erinnerung an Roms Größe geweihten Boden, der Nachwelt zugleich die Grausamkeit der Welt-Tyrannin! Im innern Hofe des Pallastes liegen eine Menge von Fragmenten kolossaler Bildsäulen umher, in Köpfen, Füssen, Fäusten, u.s.w. gegen welche die Quirinalischen Kolossen Miniaturen sind; diese wären 26 Fuss hoch. Die Gemälde Gallerie des Kapitols war die erste, die ich in Rom sah; es frappirten mich unter der Menge:
1. Die persische Sibylle, von Guercino, als das erste Gemälde dieses berühmten Meisters, das ich mit Freude sah.
2. Eine Ariadne auf Naxos, von Guido Reni, als eins der allerabscheulichsten Gemälde. O hätte Guido früher zu mahlen aufgehört! Alle Farben sind durcheinander geworfen, und so grell! Die Körper sehen aus wie abgestreifte Häute, jenen Efemeren gleich, die ihre geist- und wesenlose Hülle bey schönen