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Mattei, unsers geliebten Zoega's Lieblings-Plätzchen. Sie liegt einsam auf der südlichen Anhöhe des Cölius, und ist vernachlässigt; d.h. unter diesem Himmel schön. Wie blau war der Aether! Wie rein das Sonnenlicht! Wie dunkel die Schatten! Die Luft war etwas scharf, nach einem Nachtfrost, allein sehr erquickend. Der Um- und Hinabblick von diesem Standpunkt ins alte Rom und ins öde verbreitete Gefilde der Vergangenheit ist rührend, erhaben und melancholisch. Zoega leitete meine umherschweifenden Blicke mit der ihm so ganz eigenen sanften Güte und Herablassung zu der Beschränktheit meiner Kenntnisse. Nahe unter uns hatten wir eine weite Strecke von den Ruinen der Mauern Roms; dann beynahe vor uns, doch etwas rechts, die ungeheuern Massen der Thermen des Caracalla. Unter uns dehnte sich der grüne Hügel Cöliolus lieblich herab; weiter liegt das Thor St. Giovanne, ehemals Porta latina, und der Weg nach Albalonga. Dann das Thor St. Sebastiano, ehemals Porta Capena; nahe dabey steht der