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gebildet, steht eine prachtvolle Säule von Porfiro verdo: die einzige in ihrer Art. Der Ausblick unter diesem Schatten in die sanft sich verlierenden blauen Fernen ist unaussprechlich schön.
Wir kehrten sehr heiter in unsere Wohnung zurück. Die Efeukränze, Myrtensprossen und Oelzweige, wurden mit der geliebten Schwester getheilt, und die Zimmer geschmückt. Dann hielten wir mit unserm Zoega ein frohes Mahl.
Nachmittags. Es war Apostelfest, und Musik in der schönen Kirche Andrea della Valle. Ich gieng hin. Allein die neuere italienische Musik ist für uns Nordländer, deren Ohr durch Bachs, Glucks und Schulzens, Benda's, Naumanns, Reichards, Kunzens, seelenvolle Töne verwöhnt sind, eitel Klingklang, und geht, ohne Eindruck zu machen, zu einem Ohr herein, und gerade zum andern hinaus. Gute Exekution geistloser Töne! Die geschmackvollern Italiener, welche die alten Meister ihrer Nation zu schätzen wissen, bekennen selbst,