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ganzen Körper des himmelanstrebenden kühnen Jünglings zu durchwallen; das Gemälde ist in braunen kräftigen Mezzotinten gehalten, von Fattore, einem Schüler Raphaels. Linker Hand daneben ein zweiter Johannes. Hier ist's ein holder liebender Schwärmer, dessen sanft geöfnete Lippe Entzücken athmet; das liebliche Antlitz ist dem flüsternden Engel entgegen gehoben, und die glänzende Stirn mit goldenen Locken umkränzt; der Engel ist ein kraftvoller schöner Genius, dessen Eingebung der zarte Jüngling sich ganz hingiebt, ohne Selbstwirken; von Domenichino. In einem andern Zimmer fanden wir Adam und Eva mit Geßnerischer Grazie als liebliche Idille dargestellt, vom alten Franza, Raphaels väterlichem Freunde.
Der Pallast Giustiniani ist auf den Ruinen der Thermen des Nero erbaut. Man fand eine ungeheure Menge von Statuen und Büsten; diese, größtentheils selbst nicht mehr aus den guten Zeiten der Kunst, waren schon in den schlechten des Alexander Severus re-