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lus Haus, dann sein Tempel, in dessen Ruine die eherne Wölfin des Capitols gefunden ward, jetzt die Kirche St. Theodor.

Wir folgten dem Schattengang längs den Substructionen. Wie sind diese dunkelnden Hallen von üppiger Lebensfülle der freudigsten Vegetation überwildert! Das zarte Adianthum bebt über jedem Wasserfädchen der Fontainen, hängt an jeder feuchten Mauer herab. Im Schatten steht mit dunkelglänzendem Blatt der Akanthus und die rosenrothe Frucht des Evonimus Europeus, und öfnet die blumenartige Kapsel, in niedlichen Träublein am grünenden Busche hängend. Hier kamen wir an den nord-westlichen Absturz des Berges, wo das Haus des Valerius Publicola stand. Unten war die umbüschte Höhle des Luperkals. Hier in der Nähe sahen wir die Stelle, von wo Caligula die Brücke nach dem Kapitol schlagen lies; gerade gegen über ist der tarpeiische Fels. Wie viel Gedankenplätze findet hier das Auge, und empfindet das Herz! Hierin ist eine Wanderung um den Palatin einzig, daß